1000 gute Gruende
Montag, 30. Juli 2007
Klischeekiffer

[aus "Lammbock"]

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Relationen
Der Mensch ist ein senkrechtes Schwein.
Das Schwein ist ein horizontaler Mensch.

[Gestern beim Joggen in einem Schlachthofbericht des Deutschlandfunks in Bezug auf die körperlichen Gemeinsamkeiten gehört]

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Manuela
Vor fünf Jahren ...
Manuela habe ich über eine Internet-Single-Seite kennengelernt. Sie war in einer Großstadt um die Ecke angemeldet und wir mailten uns anfangs nur sporadisch.

Ich wusste auch noch nicht so recht damit etwas anzufangen. Schließlich wohnte ich damals noch mit meiner Frau unter einem Dach. Aber getrennt und ich auf Wohnungssuche.

Nach einigen guten Mails sind wir beide dann neugierig geworden auf den anderen und es war klar, dass wir uns demnächst wohl treffen würden - zumal Sie zwischenzeitlich zugab, gar nicht in dieser Großstadt zu leben, sondern in diesem Dorf da ... Na wunderbar, ich leb' nämlich auch nicht in der nächst größeren Stadt, sondern im gleichen Dorf wie Du ...

In der letzten Mail, die ich ihr vor unserem geplanten Treffen schrieb (was ja noch dauern würde, da sie jetzt ja für zwei Wochen unterwegs ist), frug ich sie noch einmal nach ihrem Aussehen, einer Beschreibung von sich, da sie mir kein Foto von sich schicken wollte oder konnte. Scheinbar Leicht genervt bekam ich eine Mail mit einer knappen äusserlichen Beschreibung und dem Zusatz: und ich bin rasiert.
Aha. Leicht konsterniert saß ich nun vor meinem Rechner. Wozu teilt sie mir denn das jetzt mit? Wir wollten doch eigentlich erstmal nur einen Wein zusammen trinken, warum sollte ich da wissen wollen, in wie weit sie der „Freikörperkultur“ anhängt?

Na ja, unser erstes Treffen gestaltete sich in etwa genauso missverständlich. Es war ein wirklich netter Abend, den wir bei ihr zu Hause, und einer Flasche Wein, verbrachten.
Alles in allem vermittelte sie mir den Eindruck - ob nun gewollt oder nicht - sie hielte die Fäden in der Hand und ich könne ihr nicht das Wasser reichen.
Ob es nun die Tatsache war, dass sie mich einfach mal so zu sich nach Hause einlud, oder die uneingeforderte Feststellung, dass sie bereits einen guten Bekannten hätte, mit dem sie regelmäßig Sex hätte (wenn auch ohne[!] Küssen) und dazu keinen neuen Kontakt bräuchte, oder auch nur das sie mir zu verstehen gab, dass ihre bisherigen Männer doch deutlich größer als 1,85 gewesen seien.
Wie auch immer. Tatsächlich war ich anfangs leicht eingeschüchtert von ihrem offensiven Verhalten, aber ich mochte sie gerne leiden und sie mich offensichtlich auch.
Also trafen wir uns ein weiteres Mal - wieder bei ihr. Diesmal gab es reichlich Wein und eine Tüte und schlussendlich blieb ich über Nacht.
Nach einem weiteren Treffen kamen wir dann aber überein, etwas zurückzustecken, da sie ja eigentlich was Festes suchte, ich aber (noch) nicht dazu bereit war. Zudem bahnte sich da gerade etwas zwischen ihr und einem dritten an.

So kam für mich dann erstmal der Aus- und Umzug. Manuela besuchte mich einige Tage nach dem Umzug mit ihrem Sohn und einer Flasche Wein zum Einzug. Der Wein blieb verschlossen - für Jahre. Es kribbelte wohl bei beiden etwas, als wir nebeneinander auf meinem kleinen Sofa saßen. Aber zum einen war ihr Sohn dabei und zum anderen hatte sie ja seit kurzem einen Freund. So blieb es bei einem unschuldigen Kuss.

Ein paar Monate später nahm sie wieder Kontakt zu mir auf. Wir plauderten ein wenig am Telefon und sie ließ durchblicken, dass sie unter der Woche Langeweile verspürte (ihr Freund lebte in einer anderen Stadt, so dass sie sich nur am Wochenende sahen) und sie mich gerne einmal wieder sehen wollte. Ob ich nicht auf ein glas Wein vorbeikommen wolle. Also verabredeten wir uns für einen Abend unter der Woche bei ihr.

Diesmal war es genau anders als bei unserem zweiten Treffen.
Damals war ich leicht angepisst, dass sie mir beim ersten Aufeinandertreffen so direkt zu verstehen gab, dass ich nicht in ihrer Liga spielen würde und ich mir keine Schwachheiten einbilden sollte, so dass ich bei dem erwähnten zweiten Treffen all’ meinen Charme in die Waagschale warf, um wenigstens klar zu stellen, dass sie meine Liga nach einem Treffen noch gar nicht kennen könnte - ob wir dann in der gleichen Klasse spielen würden bleibe herauszufinden. In einen körperlichen Wettstreit sind wir dann ja noch getreten und zumindest ich fand, dass wir uns die Bälle recht gut zuspielten (der Alkohol und das Gras werden das übrige dazu getan haben).

Nun ja, diesmal war es also „anders herum“. Ich hatte mich auf einen netten Abend mit guten Gesprächen und geistigem Austausch (wir sind beides Zwillinge) eingestellt, merkte jedoch recht früh, dass sie wohl andere Intentionen hatte.
Sie saß recht dicht bei mir und berührte mich häufig, wirkte sehr aufgekratzt und beinahe wie ein junges verliebtes Mädchen.
Sie hätte neue Fotos von sich, die ihr Freund gemacht hat, ob ich die einmal sehen wollte. Ohne meine Antwort abzuwarten hatte sie den Rechner bereits hochgefahren und lud die Fotos hoch. Allesamt natürlich Nacktfotos in aufreizenden, wenn auch nicht pornografischen, Posen.
„Ela, möchtest Du mir was sagen?“ frug ich sie an diesem Abend nicht das erste Mal. Vehement verneinte sie und tat so als wenn sie nicht wüsste wovon ich sprach.
Später auf dem Sofa nahm sie wieder meine Hand und drückte sich an mich. „Du willst doch was von mir. Raus mit der Sprache“ begenete ich ihr leicht amüsiert. Sie schlug die Augen nieder und meinte leise - ganz anders als die Manuela, die ich ein knappes halbes Jahr vorher kennenlernte: „Ich möchte endlich mal wieder einen Mann ...!“
Schlussendlich besann sie sich dann doch anders und meinte, dass es mit einer Affäre ja dann auch nicht getan sei, da müsste sie sich wohl noch mal mit ihrem Freund auseinandersetzen, aber wir lagen lange engumschlungen beieinander und ich genoss das, und ihr nicht gewolltes Kompliment davor in vollen Zügen.

Sie hat mir damit - unbewusst und wohl auch ungewollt - wieder „auf’s Pferd geholfen“ das mich abgeworfen hatte und nicht recht wusste, wie ich da wieder rauf kommen sollte. Ich saß zwar lange Zeit im Sattel, aber das Aufsteigen lag ja bereits Jahrzehnte zurück.

Ich habe Manuela danach nicht wieder gesehen. Ich denke aber immer wieder mit sehr netten Gedanken an sie.

Und wenn ich irgendwo ihr Parfum, „das Wasser dieses Japaners“ rieche, dann wird mir wohlig anders ...

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